Bubbles in Brügge

Ein Laden für Seifen und Badesalze in Brügge, weihnachtlich dekoriert. Seifen und mehr gibt es mit den Duftvarianten Zimt, Apfel, Kokosnuss, Limone und vieles mehr. „Bubbles at home“ heißt der Laden, mittendrin der kreative Spruch „The skin is the limit!“

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Was war da los? Hat ein besorgter Hautarzt an dem Laden mitgewirkt? Oder ist es wieder das übliche Spiel mit der Werbung für „besonders hautverträgliche Produkte“? Ein Blick auf die Website des Ladens zeigt: Es ist der übliche Duftstoff-Schrott.

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Aber das war zum Glück nur eine Randnotiz bei unserem Wochenend-Ausflug. Brügge ist eine Reise wert, wunderschöne Straßen, tolle Restaurants! In Brügge ist vor gut 300 Jahren die Zeit stehengeblieben, weil die Küstenlinie sich veränderte und der Hafenbetrieb nach Antwerpen wanderte. Unbedingt empfehlenswert: Brügge bei Nacht, eine Bootstour auf den Kanälen, belgische Schokolade kaufen und ein Fischrestaurant besuchen!

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Merry X-mas!

Beauty-Bloggerinnen

Schönheitsexpertinnen im Netz gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Die meisten Blogs lesen sich so, als seien sie ohne Umwege aus den Marketing-Abteilungen der Kosmetik-Unternehmen ins Netz gespült worden.

Meistens geht es darum, dass Cremes, Lotions, Schaumbäder oder Kosmetika brandneu sind, sich toll anfühlen oder toll riechen. Das Ganze wird garniert mit Gewinnspielen und verpackt von girliehaften Bloggerinnen mit ausgefallenen Namen. Klar, dass in diesem industrie-gesponsorten Fabelreich auch ein „Schneewittchen“ herumgeistert.

Von Allergien haben diese Ladys meistens null Ahnung. Aufgrund der obsessiven Benutzung verschiedenster Kosmetika sind sie selbst jedoch mittelfristig auf dem besten Weg in das Wartezimmer der örtlichen Hautarztpraxis … okay, das ist jetzt ein bisschen fies 😉

Auf der anderen Seite gibt es die medizinischen Ratgeber im Netz. Meistens maximal unsexy, aber sie erklären immerhin, was geht und was man lieber lassen sollte.

Zwischen diesen beiden Blog-Varianten klafft eine Lücke, in der ich die „Super Twins“ und ihr Blog ansiedeln würde. Natürlich ohne jede Gewähr. Aber soweit ich bisher erkennen konnte, sind die beiden wirklich recht beschlagen, was Kosmetika und ihre Inhalte angeht.

Sie wenden sich nicht explizit an Allergiker und kooperieren ganz offensichtlich auch mit bestimmten Firmen. Aber sie bieten mit der ausführlichen Beschreibung vieler Produkte und ihrer Inhaltsstoffe auch für Allergiker gute Anhaltspunkte. 

Ich bastele mir ein Sonnenstudio ….

Kalkweiß war früher mal ein Schönheitsideal, aber das ist lange her.

Also hat es mich neulich in ein Sonnenstudio verschlagen – eine große Kette, bundesweit aktiv. Natürlich habe ich vorab gefragt, ob Duftstoffe in der Klimaanlage sind. Nein, auf keinen Fall, lautete die Antwort. Ich hätte mich auf den Geruch verlassen sollen, wollte es aber nicht wahrhaben. Doch, es ist leider so, man bekommt auf der Sonnenbank aus 20 bis 30 Zentimetern Entfernung den Chemiemix direkt ins Gesicht gepustet. 

Das Ergebnis waren leichte Schwellungen und Rötungen. Jetzt bin ich losgezogen und habe einen Gesichtsbräuner für zuhause gekauft. Bekommt man im Internet oder in Fachgeschäften für Heimtrainer.

Alles halb so wild und man soll sich ja auch nicht so viel bräunen. Aber das Vorgehen der Sonnenstudios ist schon bemerkenswert. Schließlich kommen die Duftstoffe ja nicht „durch Zauberhand“ in die Klimanlage. Es muss schon jemand dafür sorgen, dass sie durchs Gebläse gepustet werden.

Herbst-Offensive der Kosmetik-Industrie

Alle Jahre wieder: Es weihnachtet noch nicht, aber fast – und deshalb gibt es „Pflegetipps“ für trockene Haut mit Schaumbad und Body Lotion und Raumdüfte für die Gemütlichkeit. Die Herbst-Offensive der Kosmetik-Hersteller hat begonnen.

In der Wochenend-Beilage unserer Lokal-Zeitung gleich auf mehreren Seiten, um „an trüben Tagen gute Laune“ zu verbreiten. Zum Beispiel mit einer ganz tollen „Kakao Body Milk“ für „ein gutes Bauchgefühl“ am Morgen. Tagsüber kann man sich mit „naturreinen Duftstoffen“ aus einer Räucher-Duftkiste einnebeln. Abends empfiehlt sich in der herbstlichen Zeit ein duftendes Schaumbad. Und  „wenn das Ganze dann auch noch schön duftet (…) könnte man von einem vielversprechenden Gesamtpaket sprechen.“

Großartige Werbe-Lyrik! Versprechen kann man dem geneigten Leser auf jeden Fall: Dein Weg zur Haut-Allergie ist mit Schaumbädern gepflastert 😉

Wenn es um Zigaretten und Alkohol ginge, würde niemand auf die Idee kommen, das zu verbreiten ohne irgendeinen Hinweis darauf, dass diese Stoffe der Gesundheit schaden. Aber „duftende Pflege“? Alles super! Da schreiben die Damen und Herren Redakteure genau das, was ihre Anzeigenkunden aus der Kosmetikindustrie hören wollen …

Schaumige Grüße!

Weich gespült durch Werbung

Die Werbesprüche der Hersteller sind ja immer wieder eine Abteilung für sich: „Mehr als nur Waschen“ wirbt ein bekannter Hersteller von Weichspülern, der mit „L“ anfängt. „Dusch Dich in Stimmung“ säuselt ein Produzent von Duschgels, Seifen und ähnlichem.

Das erinnert an die guten alten Zeiten: Damals, als die Cowboys mit ihren Glimmstängeln noch für die Zigarettenfirmen durch die Prärie ritten und niemand sich ernsthaft gefragt hat, wieso Zigaretten für Abenteuer und Freiheit stehen sollen und nicht Herzinfarkt und Lungenkrebs.

Nun kann man an einer Duftstoffallergie nicht sterben. Aber wer seine Haut mit Cortison bearbeiten muss, um wieder halbwegs normal auszusehen, wird zwangsläufig ein wenig kritischer.

Wer sich unbedingt eine Allergie heranzüchten will, sollte unbedingt duftende Duschgels und Weichspüler verwenden. Vor allem für die Handtücher, mit denen man sich die Allergene selbst ins Gesicht reibt.

Kokos-Düfte am Lago Maggiore

Wir sitzen hier am Lago Maggiore und nach einem nassen Vormittag ist es schön sonnig! Wir hängen ab und lesen, nachher wird im See gebadet und gegrillt. Wir sind mit unserem 22 Jahre alten VW-Bus unterwegs, der den umwerfenden Komfort der 1990er bietet. Um den Luxus zu steigern, haben wir das Bulli-Ambiente mit einem Kaffee-Automaten und einem Fahrrad-Träger aufgemöbelt.

Bulli

Tja, leider ist der duftende Gruselschrott auch im Land von Pizza und Pasta allgegenwärtig. Gerade zog ein Vater mit seinen beiden Jungs an uns vorbei, eingehüllt in Schwaden von Kokos-Duft. Die drei kamen mit ihren Handtüchern aus den Duschen. Offenbar kam dabei die volle Duftstoff-Dröhnung zum Einsatz. Es könnte aber auch die Sonnencreme gewesen sein, die im nahe gelegenen Supermarkt mit den Worten „Silk Skin“ und „Tropical“ beworben wird. Inhalt: Unter anderem Cinnamal, eines der heftigeren Kontaktallergene, das scheinbar oft für „exotische“ Cremes und Lotions verwendet wird.

Ansonsten ist Bella Italia wunderbar! Das Essen ist fantastisch, der See ist blau, die Sonne scheint – was will man mehr!

Leben wie in der DDR: Die Qual der Wahl entfällt

So muss es in der ehemaligen DDR gewesen sein: „Hautcreme? Ja, haben wir, zweites Regal links“ Und da steht sie dann – die eine Dose mit der einen Creme 😉

Für Allergiker entfällt die Qual der Wahl. Man kommt irgendwann nicht mehr in Versuchung, tolle neue Super-Cremes auszuprobieren, weil das Gesicht danach aussieht wie ein Streuselkuchen. Also kauft man irgendwann stur nur noch das, was geht.

Was bei mir gut geht: Produkte von Siriderma, LaRoche Posay, Avene (alles aus der Apotheke), die Serie „Aloe vera“ vom Body Shop, Waschmittel von Ecover und Produkte aus der Serie „Lavera neutral“ (beides aus dem Reformhaus). Und von Rossmann Domol ultra sensitiv Waschpulver und Spülmaschinentabs. Flüssigseife von HandSan ohne Parfüm und Reinigungsmittel von Almawin (Reformhaus). Parfümfreies Haarspray gibt es von Wella und von Glynt (Friseurbedarf, Haarlack „Scirocco“). Dekorative Kosmetik kommt bei mir von Clinique.

Vielleicht erleichtert das die Suche im Dschungel der Pflegeprodukte. Allerdings muss jede/r selbst ausprobieren, womit er/sie zurechtkommt, denn das ist individuell unterschiedlich – eine Garantie gibt es nicht.

Schöner wohnen: Wie man als Allergikerin im Hotel überlebt

Hotels sind ein Thema für sich, denn hier kann man nicht beeinflussen, was wie gewaschen oder gereinigt wird. ABER: Hotels kann man in der Regel unfallfrei und ohne rote Pusteln überleben, wenn man einen eigenen Kopfkissenbezug und ein eigenes Handtuch für das Gesicht mitnimmt.

Beides selbst zuhause gewaschen, zum Beispiel Domol ultra sensitiv, gibt es günstig bei Rossmann ohne Duftstoffe. Ich benutze einen farbigen Kissenbezug und eine farbiges Handtuch, damit ich es nicht mit den Hotelsachen verwechsele, denn die sind meistens weiß.

Ein statistisch nicht wirklich relevanter Geruchstest an der Hotelbettwäsche zeigt aber, dass es in den Waschküchen der Hotellerie so gut wie nie duftet.

Anders sieht es in den meisten Wellness-Bereichen aus. Insbesondere der Sauna-Bereich ist meistens mehr oder weniger „verseucht“. Also mache ich nur den Sprung in den Pool, das ist auch schön.

Sex ohne „Gruselschrott“ – der Partner muss mitziehen ….

Einer hat bei dieser Allergie natürlich eine ganz blöde Rolle: Der Partner.

Der muss das gesamte Programm nämlich mitmachen. Denn sonst landet der ganze „Gruselschrott“, wie ich die parfümierten Cremes, Seifen und Shampoos mittlerweile nenne, beim – ähäm – Knutschen wieder auf der eigenen Haut und es kommt zu den bekannten roten Pusteln und so weiter.

Also: Mein Mann hat ziemlich gemeutert, als er die Nivea-Bodylotion entsorgen musste, inklusive der dazugehörigen Duschgels und Shampoos. Die Inhaltsstoffe der Body-Milk sieht man unten: Linalool, Limonene, Citronellol, Cinnamal, Parfüm.

 

Von einer Bekannten habe ich gehört, der Mann habe sich geweigert. Das war dann mittelfristig auch den Ende der Beziehung.

Mein Mann sieht sich mittlerweile selbst als Experten, der die flachen Sprüche und Marketing-Strategien der Kosmetikindustrie durchschaut. Und er ist stolz darauf, dass er nur noch Produkte ohne Gruselschrott kauft 😉