Tierische Testerin: Bericht aus dem Zahnlabor, Teil 2

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Auf der Suche nach einer Zahnpasta, die für Allergiker geeignet ist, konnte ich diesmal eine erfahrene Testerin gewinnen: Eni. Eni ist ein „Besuchshund“. Sie gehört einer Freundin und war am Wochenende bei uns. Sie ist charmant und kommunikativ, kann aber auch eigenwillig sein. Normalerweise testet Eni Lebensmittel, die versehentlich frei herumliegen, immer direkt vor Ort in der Küche oder im Wohnzimmer. Trotzdem hat sie sich zum Zahnpasta-Test inklusive Fotoshooting „breitschlagen“ lassen – dank diverser Leckerlis in Form von Hundekuchen.

Wie man sieht, nimmt Eni hier Witterung auf zu meiner derzeit faquinta2vorisierten Zahnpasta: Parodontax. Bei Parodontax bin ich gelandet, weil die Versuche mit Elmex Sensitiv und Elmex mentholfrei leider nicht erfolgreich waren. Diese Zahncremes sind zwar sanft zu Lippen und Mundwinkeln. Aber wenn man Kronen hat, reinigen sie das Zahnfleisch nicht effektiv genug – Zahnfleischbluten ist die Folge.

Davor hatte ich mit Sensodyne Repair & Protect geputzt. Das Zahnfleischbluten war weg, aber ich bekam ziemlich rissige Mundwinkel. Die Paste enthält nämlich Sodium Lauryl Sulfat, ein Tensid, das für Schaum und Reinigung sorgt und das in vielen Shampoos und Duschgels eingesetzt wird. Sodium Lauryl Sulfat ist dafür bekannt, dass es allergische Reaktionen auslösen kann. Deshalb habe ich nach einer Zahnpasta ohne Sodium Lauryl Sulfat gesucht und Parodontax gefunden.

Also: Parodontax schäumt nicht und schmeckt auch nicht lecker, sondern irgendwie nach Lakritz. Aber ehrlich gesagt: Wenn ich eine Zahnpasta finde, die Zahnfleischbluten verhindert UND für glatte Lippen ohne Schorf und ohne eingerissene Mundwinkel sorgt, dann darf die Paste meinetwegen auch nach grüner Seife schmecken 😉

Eni sieht das natürlich anders: Für sie muss es lecker sein. Sie bevorzugt schmackhafte Wurststücke, Äpfel oder Frolics. Parodontax fand sie geschmacklich nicht so dolle.

Trotzdem hat die Qualität sie überzeugt, denn sie ist eine ernsthafte Testerin und kein albernes Modell mit Blendax-Lächeln.

Enis Fazit: Glückliche Hunde putzen mit Parodontax!

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Lächeln! Der aktuelle Bericht aus dem Zahnlabor

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Die Suche nach der richtigen Zahnpasta ist ein Kapitel für sich.

Hautpflege funktioniert gut, Haarpflege auch. Wasch- und Putzmittel für Allergiker: Mit ein bisschen Übung kein Thema. Bei Zahnpasta ist das Problem: Sie soll die Bakterien wegmachen und zwar richtig kräftig. Denn sonst droht Zahnfleischbluten. Und das kann ziemlich unangenehm werden, wenn man hier und da eine Krone hat und das Zahnfleisch schnell empfindlich reagiert. Nur: eine Reinigung mit scharfen Zusatzstoffen enthält oft auch Duftstoffe. Vielleicht, weil die Inhaltsstoffe so unangenehm riechen?  Warum das so ist, ist nicht ganz klar. Klar ist allerdings: Allergiker können hier zwischen zwei Übeln wählen: Zahnfleischbluten oder dauerhaft schorfige Lippen? Beides nicht toll.

Die Lösung, so schien es bisher bei mir: Das vegane Zahngel von Lavera mit Meersalz und Karvonöl, also eine Art Kümmel-Öl. Schmeckt aromatisch und reinigt gut – aber nicht gut genug. An den Kronen reichte die antibakterielle Wirkung nicht aus – heftiges Zahnfleischbluten war die Folge.

Also bin ich auf Sensodyne repair + protect umgestiegen Die Lippen reagierten nach einiger Zeit auf den Duftstoff Limonene und das sah nicht besonders toll aus und wurde mit jedem Putz-Vorgang schlimmer. 

Jetzt probiere ich eine neue Zahncreme aus. Mein derzeitiger Favorit ist Elmex mentholfrei. Die Tube hat einen orangen Schriftzug, der ein bisschen an die 1980er erinnert. Die Zahnpasta schmeckt etwas süß, nach Bananeneis oder so – nicht gerade der typische Zahnpasta-Geschmack.

Mal sehen, ob die neue Zahnpasta das passende Ergebnis liefert – Zähne ohne Zahnfleischbluten UND glatte Lippen.

Kein Anti-Aging ohne Lichtschutzfaktor

Ich ärgere mich fast, dass ich diese Allergie nicht schon früher bekommen habe. Das klingt paradox, aber dadurch beschäftige ich mich eben sehr intensiv mit Hautpflege. Und mittlerweile weiß ich ziemlich genau, was ich will: Keine Duftstoffe, keinen Alkohol, der die Haut austrocknet, sondern wirksame Inhaltsstoffe wie Hyaluron und Retinol. Und vor allem: Lichtschutzfaktor. Ohne Lichtschutzfaktor 50 auf dem Gesicht und auf dem Hals gehe ich nicht mehr aus dem Haus. Das ist mit Abstand der wichtigste Anti-Aging-Faktor.

Wenn ich das alles schon vor 10 oder 20 Jahren gewusst hätte, hätte meine Haut sich bestimmt gefreut und weniger Falten bekommen. 

Umso erstaunlicher finde ich, was in Apotheken für teuer Geld verkauft wird: eine neue Pflege von Vichy namens „Slow Age“. Sie soll die Hautalterung verzögern und ist für „sensible Haut geeignet“. Sie enthält keinen ausgewiesenen Lichtschutzfaktor, dafür aber Parfüm und irgendeine chinesische Wurzel und kostet stolze 46 Euro für 100 Milliliter.

Ich sach mal: Die Kosmetik-Industrie ist wirklich kreativ und denen ist auch nix peinlich, denn irgendwie merkt’s ja keiner.

Zurzeit brauche ich besonders viel LSF – am Gardasee!

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Gut, besser, Balea

Balea

Ich freue mich, wenn ich wieder mal ein tolles Produkt entdeckt habe, das die Haut ohne Duftstoffe super pflegt. Diese Creme habe ich im Internet entdeckt.

Balea ultra sensitiv riecht nicht und ist das eine gute und günstige Feuchtigkeitscreme fürs Gesicht. Sie fühlt sich gut an, zieht schnell ein, passt in die Handtasche und kostet drei Euro und ein paar Cent und wird sogar vom Deutschen Allergikerbund empfohlen.

Im Drogeriemarkt, wo es die Creme gibt (dm), musste ich ein wenig suchen, irgendwo unten rechts im Regal. Die Verpackung ist praktisch und hat eine kleine Öffnung, was bekanntlich dafür sorgt, dass die Inhaltsstoffe sich besser und länger halten.

Neben mir standen zwei Frauen, die diverse Cremes, Bodylotions und Shampoos gemeinsam begutachten und sich darüber freuen, „wie gut die riechen“. Oder die sich darüber freuen, dass Nivea jetzt sogar ein Parfüm mit dem typischen Nivea-Duft anbietet. 

Selbstbräuner ohne Duft – einzigartig

DSC01690Nach einem Selbstbräuner, der KEINE Duftstoffe enthält, habe ich ziemlich lange gesucht. Und: Hier ist er nun – der Selbstbräuner von Paula’s Choice. Ein bisschen ungewöhnlich, weil dieser Selbstbräuner ein Schaum ist und keine Lotion – aber er erfüllt seinen Zweck.

Einen anderen Selbstbräuner ohne Duftstoffe habe ich bisher nicht gefunden. Bei Ladival (Apotheke), Clinique, Dermassence (ebenfalls aus der Apotheke) und Online-Händlern wie Neutrale Produkte bin ich leider nicht fündig geworden. Also ein echt einzigartiges Produkt.

Die schaumige Konsistenz ist etwas irritierend und man muss aufpassen, dass es nicht tropft und die Kleidung oder Handtücher verfärbt. Trotzdem: So wird man schön braun ohne UV-Strahlung und Faltenbildung 🙂

Gut parfümierte Geisterbahn

Warum werden überall Duftstoffe eingesetzt – in den Geschäften, in Kosmetika, im Waschmittel, im Fitness-Studio, in der Backstube und sogar beim Autohändler, damit es edel nach echtem Ledersitzen riecht oder markant nach rassigen Gummireifen?

Einfache Frage, einfache Antwort: Weil es gut riecht und weil es dort, wo viele Menschen sind, manchmal ein wenig – nun ja – müffelt.

Seit einiger Zeit boomt das Duftmarketing mehr denn je.

Der Einzelhandel sieht sich durch den Online-Handel bedroht und so treibt das „erlebnisorientierte Einkaufs-Event“ immer neue Blüten. Denn angeblich soll die Beduftung der Verkaufsräume den Umsatz in die Höhe treiben. Ein bekanntes Magazin animierte das zu der Schlagzeile „Der Geruch der Verzweiflung“, eine Kette wie Abercrombie & Fitch gilt als „gut parfümierte Geisterbahn“ (Jan Weiler, Das Pubertier).

„Experten für Raumbeduftung“ bieten ihre Dienste an und diverse Handbücher beschäftigen sich mit dem Thema: „Duftmarketing. Einfluss auf Erleben und Kaufen“ – „Olfaktorische Reize richtig einsetzen – Duftmarketing am Point of Sale“ – „Brand Sense“ – „Emotional boosting“.

Nun ist ein Raumduft für Allergiker nicht unbedingt ein Problem. Ich finde es auch schade, wenn immer mehr Einzelhändler verschwinden. Aber der sorglose Umgang von Düften im öffentlichen Raum zeigt, dass sie immer noch ein uneingeschränkt positives Image haben.

Und deshalb kommen viele Käufer auch bei Kosmetik oder Waschmitteln nicht auf die Idee, dass sie freiwillig Geld ausgeben für Produkte, die allergisierende Substanzen enthalten.

Aber die kaufen wir ja zum Glück nicht mehr 🙂

Waschmittel für Allergiker

Domol

Bloggerinnen wie bei Incipedia und Skincareinspirations sind einfach top. Man findet dort eine ziemlich geballte Sachkenntnis über Hautpflege und ihre Inhaltsstoffe.

Aber: Ich konzentriere mich auf Duftstoffe. Und Allergiker brauchen mehr als nur Super-Hautpflege. Sie brauchen vor allem auch – siehe oben – ein 100prozentig duftstofffreies Waschmittel für Handtücher und Bettwäsche. Denn ansonsten reibt man sich die Duftstoffe jede Nacht sechs bis acht Stunden mit dem Kopfkissen selbst ins Gesicht. Und morgens und abends mit dem Handtuch.

Ich finde Domol ultra sensitiv von Rossmann super. Total günstig, Waschpulver für weiße Wäsche und Flüssigwaschmittel für bunte. Und es gibt auch Tabs für die Geschirrspülmaschine (Duftstoffe an den Händen, wenn man die Maschine ausräumt und das Geschirr noch nicht trocken ist). Ich hatte mal die Geschirrspültabs aus dem Reformhaus, aber damit wurde das Geschirr nicht sauber.

Es gibt auch andere tolle Waschmittel (siehe oben, Dalli), aber Domol funktioniert bestens und ist auch noch günstig.

Aloha!

Inner-Beauty-Aloha

An dieser Kosmetiktasche konnte ich einfach nicht vorbeigehen, ohne sie käuflich zu erwerben. Zwar klingt „Inner beauty is for amateurs“ provozierend arrogant. Aber das ist wohl auch die Absicht und der Retro-Charme mit Hawaii im Hintergrund ist nett.

Und außerdem kann es nicht schaden, aus dem Lager der Amateure in die Profi-Liga zu wechseln.

In diesem Sinne: Duftstoff-Allergiker aller Länder vereinigt Euch! Erzählt anderen, woran man gute Pflegeprodukte erkennt. Und woran die miesen Mogelpackungen, in denen sich fiese Allergene tummeln.

Mahalo!

Vegane Kosmetik auf Madeira

Eine wichtige Marketing-Strategie der Kosmetik-Industrie appelliert an unser Gewissen. Alles total natürlich, ohne Tierversuche oder besser noch: Vegan.

Vegane Kosmetik? Das klingt irgendwie merkwürdig. Da denke ich eher ans Essen. Na gut, also werden die Tuben und Tiegel wohl keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten. Tierversuche kommen auch eher nicht infrage – an sich eine gute Sache.

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Unterschwellig wird suggeriert: Moralisch unbedenklich ist irgendwie auch total hautverträglich. Stimmt nur leider nicht. Aber sicher sind viele Kunden – vor allem jüngere – begeistert, dass sie solche Sachen kaufen können.

Aber zwischen ethisch unbedenklich und hautverträglich besteht einfach kein kausaler Zusammenhang. Anders gesagt: Ein reines Gewissen bedeutet nicht gleich reine Haut. Schon gar nicht, wenn Duftstoffe drin sind – wie hier im Bild.

Man kann beim Kauf von Kosmetik darauf achten, dass ihre Herstellung moralisch vertretbar ist UND sie keine allergenen oder hautschädigenden Stoffe enthält. Und man findet auch entsprechende Produkte, zum Beispiel die Serie „Aloe vera“ im Body Shop.

Viele Grüße aus dem sonnigen, aber kalten Madeira!

DSC00810DSC00911Die Altstadt von Funchal        

 

 

An der Nordküste

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Und noch zweimal FunchalDSC00617

Das einzige was zählt – sind die Inhaltsstoffe

Für alle, die sich nicht immer ganz sicher sind (geht mir auch häufiger so), hier die Liste der Inhaltsstoffe, die wir möglichst kennen und meiden sollten, auf Deutsch und auf Englisch.

Auf Deutsch bzw. Lateinisch:

Αlpha-Isomethylionon / Amylzimtaldehyd /Amylzimtalkohol / Anisalkohol / Benzylalkohol / Benzoesäure / Zimtsäure / Salicylsäure / Butylphenylmethylpropional / Zimtaldehyd / Zimtalkohol / Citral / Citronellol / Cumarin / Eugenol /  Baummoos-Extrakt / Eichenmoos-Extrakt / Farnesol / Geraniol / Hydroxycitronellal / Hydroxyisohexyl-3-cyclohexencarbaldehyd / Isoeugenol  / Linalool / Hexylzimtaldehyd / Limonen / 2-Octinsäure

Auf Englisch:

Alpha Isomethyl Ionone / Amyl Cinnamal / Amylcinnamyl Alcohol / Anise Alcohol / Benzyl Alcohol / Benzyl Benzoate / Benzyl Cinnamate / Benzyl Salicylate / Butylphenyl Methylpropional / Cinnamal / Cinnamyl Alcohol / Citral / Citronellol / Coumarin / Eugenol / Evernia Furfuracea Extract / Evernia Prunastri Extract / Farnesohl / Geraniol / Hydroxycitronellal / Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyd / Isoeugenol / Linalool / Hexyl Cinnamal / Limonene / Methyl 2-Octynaoate

Produkte, die diese Inhaltsstoffe (INCI) enthalten, sollten Duftstoffallergiker nicht verwenden.

Und anbei die Fotos von einigen Produkten, die ich benutze und gut vertragen kann. Mein Badezimmer ist ziemlich „unbunt“ geworden 😉

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