Gruselschrott-Award 2015: And the winner is ….

Wenn es einen Preis geben würde für die fiesesten Pflegeprodukte, dann wäre mein Favorit dieses Stillöl von Weleda. Auf der nach unten offenen Gruselschrott-Skala in der Kategorie „Geht gar nicht“ ist das Anwärter auf den 1. Platz.

Duftstoffe auf Babylippen? Finster.

Gut, mit dem Stillen ist es so eine Sache. Angeblich immer noch die beste Säuglings-Nahrung, sagen die einen. Kritiker meinen: Die Milch ist heute so voller Antibiotika – wenn sie in anderen Behältern abgefüllt wäre, wäre sie längst verboten 😉

Wie auch immer: Dieses Öl soll den Busen der jungen Mütter pflegen, während sie ihre Babys stillen. Inhaltsstoffe: „Parfum, Limonene, Linalool, Geraniol“. Das Produkt sei „frei von synthetischen Duftstoffen“.

Das darf der Hersteller behaupten, weil die Molekularstruktur identisch ist mit derjenigen von natürlichen Duftstoffen. Was fehlt ist der Hinweis: Dieses Produkt enthält Kontaktallergene.

DAS würde wohl auch die unbedarfteste Mutter vergraulen.

Weihnachten in fremden Bädern

Weihnachten bei Muttern – oder den Schwiegereltern – oder wem auch immer – ist wie eine Zeitreise: So (oder fast so) sah mein Badezimmer auch aus, bevor ich gegen Duftstoffe allergisch wurde. 

Kunterbunte Tiegel und Töpfe, nette Duschgels in schillernden Farben von Molton Brown und Jo Malone, Seife mit Vanille oder Zitrusduft, Raumdüfte, dekorative Parfümflakons, Haarspray, Make-up, Cremes und Lotions in allen Duftvarianten. Handtücher, von Weichspülern durchtränkt. Selbst aus der Toilette duftet es lieblich …

Und ich stehe da und denke: Au weia. Die Seife benutze ich nicht und die Handtücher auch nicht. Heißes Wasser reicht und die Hände werden auch so wieder trocken. Duftet etwa auch das Klopapier?

Wenn man einmal die Brille „Duftstoffe sind Gruselschrott“ aufgesetzt hat, kann man sie nicht mehr abnehmen. Man scannt die Umgebung automatisch ab, fast unbewusst.

Der schlichte Merkspruch lautet: Wenn es stinkt wie Zorro / nach Chemiekeule / nach gar nichts – dann ist alles gut! Wenn Düfte von Maiglöckchen, Zimt, skandinavischen Wäldern oder Irish Moos die Nase erreichen – Hands off! Denn was auf den Händen ankommt, landet ganz schnell im Gesicht und macht Quaddeln.

Saisons greetings!

Immer dabei: Zwei schnelle Helfer

Seit ich diese Allergie habe, habe ich immer zwei schnelle Helfer dabei. Beides aus der Apotheke: Augenvaseline zum Eincremen für alle Fälle. Sehr preisgünstig, reizt nicht, geht immer für Augen und Lippen.

Und, wenn es doch zu unliebsamen Zusammenstößen kommt: Cortison, MomeGalen in der Dosierung 1 Milligramm pro Gramm. Damit verschwinden auch kräftige Schwellungen spätestens nach drei bis vier Stunden wieder und man kann sich wieder unter Leute trauen. Deshalb nehme ich die Tube auch mit auf Reisen – man weiß ja nie.

Bubbles in Brügge

Ein Laden für Seifen und Badesalze in Brügge, weihnachtlich dekoriert. Seifen und mehr gibt es mit den Duftvarianten Zimt, Apfel, Kokosnuss, Limone und vieles mehr. „Bubbles at home“ heißt der Laden, mittendrin der kreative Spruch „The skin is the limit!“

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Was war da los? Hat ein besorgter Hautarzt an dem Laden mitgewirkt? Oder ist es wieder das übliche Spiel mit der Werbung für „besonders hautverträgliche Produkte“? Ein Blick auf die Website des Ladens zeigt: Es ist der übliche Duftstoff-Schrott.

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Aber das war zum Glück nur eine Randnotiz bei unserem Wochenend-Ausflug. Brügge ist eine Reise wert, wunderschöne Straßen, tolle Restaurants! In Brügge ist vor gut 300 Jahren die Zeit stehengeblieben, weil die Küstenlinie sich veränderte und der Hafenbetrieb nach Antwerpen wanderte. Unbedingt empfehlenswert: Brügge bei Nacht, eine Bootstour auf den Kanälen, belgische Schokolade kaufen und ein Fischrestaurant besuchen!

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Merry X-mas!

Beauty-Bloggerinnen

Schönheitsexpertinnen im Netz gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Die meisten Blogs lesen sich so, als seien sie ohne Umwege aus den Marketing-Abteilungen der Kosmetik-Unternehmen ins Netz gespült worden.

Meistens geht es darum, dass Cremes, Lotions, Schaumbäder oder Kosmetika brandneu sind, sich toll anfühlen oder toll riechen. Das Ganze wird garniert mit Gewinnspielen und verpackt von girliehaften Bloggerinnen mit ausgefallenen Namen. Klar, dass in diesem industrie-gesponsorten Fabelreich auch ein „Schneewittchen“ herumgeistert.

Von Allergien haben diese Ladys meistens null Ahnung. Aufgrund der obsessiven Benutzung verschiedenster Kosmetika sind sie selbst jedoch mittelfristig auf dem besten Weg in das Wartezimmer der örtlichen Hautarztpraxis … okay, das ist jetzt ein bisschen fies 😉

Auf der anderen Seite gibt es die medizinischen Ratgeber im Netz. Meistens maximal unsexy, aber sie erklären immerhin, was geht und was man lieber lassen sollte.

Zwischen diesen beiden Blog-Varianten klafft eine Lücke, in der ich die „Super Twins“ und ihr Blog ansiedeln würde. Natürlich ohne jede Gewähr. Aber soweit ich bisher erkennen konnte, sind die beiden wirklich recht beschlagen, was Kosmetika und ihre Inhalte angeht.

Sie wenden sich nicht explizit an Allergiker und kooperieren ganz offensichtlich auch mit bestimmten Firmen. Aber sie bieten mit der ausführlichen Beschreibung vieler Produkte und ihrer Inhaltsstoffe auch für Allergiker gute Anhaltspunkte. 

Ich bastele mir ein Sonnenstudio ….

Kalkweiß war früher mal ein Schönheitsideal, aber das ist lange her.

Also hat es mich neulich in ein Sonnenstudio verschlagen – eine große Kette, bundesweit aktiv. Natürlich habe ich vorab gefragt, ob Duftstoffe in der Klimaanlage sind. Nein, auf keinen Fall, lautete die Antwort. Ich hätte mich auf den Geruch verlassen sollen, wollte es aber nicht wahrhaben. Doch, es ist leider so, man bekommt auf der Sonnenbank aus 20 bis 30 Zentimetern Entfernung den Chemiemix direkt ins Gesicht gepustet. 

Das Ergebnis waren leichte Schwellungen und Rötungen. Jetzt bin ich losgezogen und habe einen Gesichtsbräuner für zuhause gekauft. Bekommt man im Internet oder in Fachgeschäften für Heimtrainer.

Alles halb so wild und man soll sich ja auch nicht so viel bräunen. Aber das Vorgehen der Sonnenstudios ist schon bemerkenswert. Schließlich kommen die Duftstoffe ja nicht „durch Zauberhand“ in die Klimanlage. Es muss schon jemand dafür sorgen, dass sie durchs Gebläse gepustet werden.